Eine herzliche Einladung, in dieser herausfordernden Zeit Salz und Licht zu sein.
Keine Angst! «Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.» – 2 Tim 1,7
Angst vor dem Tod hat unsere Gesellschaft erfasst. Gerade jetzt braucht es Menschen, die nicht von einem Geist der Furcht befallen sind. Es geht in keiner Art und Weise darum, den Tod zu verneinen oder die schlimmen Auswirkungen des Coronavirus zu verharmlosen. Aber wir müssen das grössere Bild sehen. Der Tod ist zwar ein furchtbarer Feind. Aber er ist besiegt! Heute ist ein guter Moment, wieder einmal eine geistliche Siegerehrung zu zelebrieren und klarzumachen, wer hier gewonnen hat. Jesus hat am Kreuz alle Mächte des Todes überwunden. Jetzt ist die Zeit, wieder einmal laut in die Schatten der Nacht zu rufen: «Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?» (1 Kor 15,55f.)
Christen müssen keine Angst vor dem Tod haben – sie haben den Tod bereits hinter sich. «Ihr seid gestorben und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott» (Kol 3,3). Natürlich wird unser Körper eines Tages sterben. Und natürlich versuchen wir, Krankheit und Tod zu vermeiden, auch mit medizinischen Mitteln. Aber es gibt eine grössere Realität – wir sind bereits gestorben. Und Jesus Christus hat uns neues Leben geschenkt. Die Gemeinde Christi muss den Tod nicht verdrängen, aber sie muss lernen, in der grösseren, hoffnungsvollen Dimension der Auferstehung zu glauben und zu sprechen.
Diese Haltung wird uns nicht zu falscher Sorglosigkeit treiben, also bitte weiterhin die Hände waschen.
Halten wir den Blick also fest auf den souveränen Gott gerichtet. Diese Haltung wird uns nicht zu falscher Sorglosigkeit treiben, also bitte weiterhin die Hände waschen. Aber eine solche Haltung bringt eine gesunde Furchtlosigkeit hervor. Eine Furchtlosigkeit, die die Welt jetzt braucht.
Nicht gelähmt! «Steh auf, werde licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir!» – Jes 60,1
Viele Gottesdienste in der Schweiz sind von den aktuellen Einschränkungen betroffen und fallen deshalb in den kommenden Wochen aus. Aber das ist nicht das Ende der christlichen Gemeinde! In uns sollte etwas aufstehen und sagen: jetzt erst recht! Die christliche Gemeinde ist kein Sahnehäubchen der westlichen Kultur, kein gesellschaftliches Nice-to-Have, kein religiöses Zusatzprodukt, das in Krisenzeiten risikosicher verstaut werden kann. Freunde, wir sind Salz und Licht der Erde! Es ist Zeit für den Leib Christi, aufzustehen.
Das ist nicht das Ende der christlichen Gemeinde!
Der Leib Christi hat zu allen Zeiten etwas von der Auferstehungshoffnung zu sagen. Es ist kein Opportunismus, sondern Verkündigung des Evangeliums, wenn er es jetzt tut . Nun ist nicht die Zeit, sprachlos zu erstarren und in gelähmter Angst der Dinge zu harren, die da kommen. Es ist Zeit, mutig von der Hoffnung zu sprechen, die uns erfüllt. Und es ist Zeit, zu beten.
«Betet, freie Schweizer, betet!» Diese eindrücklichen Worte unserer Landeshymne sind keine nostalgischen Liedreime, sondern eine eindringliche Aufforderung an unser Volk. Diese Aufforderung gilt besonders für den Leib Christi, und sie gilt besonders für diese Zeit. Wenn wir diese Zeilen singen, liegt meist eine feierliche, patriotische Stimmung in der Luft. Der Alpenfirn rötet sich, Feuerwerke zünden überall, alles feiert, trinkt, grilliert. Davon ist im Moment nichts zu spüren im Land, eher erleben wir «Gewitternacht und Grauen». Aber gerade jetzt gelten diese Worte für uns. Leib Christi, es ist Zeit für das Gebet! Speziell für unsere Regierung und alle Menschen in verantwortungsvollen Positionen. Unterstützen wir sie im Gebet von ganzem Herzen.
Und es ist Zeit, dass Christen in der Schweiz ihre gutbürgerliche Zurückhaltung ablegen, mal auf den Tisch klopfen und den Mächten der Finsternis ein lautes «So nöd!» zurufen. Die um ihre Familie, ihr Haus und ihr Dorf eine Grenze ziehen und sagen: «Bis do ane und nöd wiiter». Die den Sieg Christi für sich und ihr Umfeld in Anspruch nehmen.
Unsere Hoffnung liegt nicht auf uns selbst.
Ist das zu reisserisch? Zu pathetisch? Gar zu siegessicher? Nein. Unsere Hoffnung liegt nicht auf uns selbst. Wir vertrauen auch nicht auf unsere schön formulierten Gebete. Unsere Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Wieso dieses fiese Virus gerade jetzt kommt, weiss ich nicht. Welche geistlichen Zusammenhänge es verursachten und nun begleiten, weiss ich auch nicht. Aber was ich mit Bestimmtheit weiss, ist: Leib Christi, gerade jetzt ist es Zeit, aufzustehen und Salz und Licht für diese Welt zu sein!
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