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AutorenbildDave

Das Ende des Vergleichens

«Wie jeder Körper besteht der Leib (Christi) aus vielen Teilen, nicht nur aus einem.» (1. Kor 12,14)



Dieser Vers ist – wenn du lange genug darüber nachdenkst – das Ende allen Vergleichens im Reich Gottes. Dein Auge liest diesen Text, deine Hand scrollt durch die Seite, deine Lunge atmet und dein Herz pocht, deine Füsse liegen vielleicht ruhig auf dem Sofa oder wippen nervös unter dem Küchentisch. Genauso besteht der Leib Christ aus verschiedenen Körperteilen.


Sagen wir, du, liebe Leserin, lieber Leser, bist ein Fuss. Und dein Ehepartner, deine beste Freundin oder der christliche Nachbar im Wohnblock ist eine Hand. Stell dir nun weiter vor, du Fuss würdest dich mit der Hand neben dir vergleichen. Viel Glück mein Freund, du wirst krachend daran scheitern! Denn es gibt so vieles, was ein Fuss schlechter kann als eine Hand. Versuch mal, mit den Füssen zu dirigieren oder eine Tasse Tee zu trinken. Probiere mal, nur mit den Füssen einzukaufen oder einen sinnvollen Text auf einer Computertastatur zu schreiben. Spiel mal mit den Füssen Harfe oder Tischfussball. Wenn du von deinen Versuchen zurückgekommen bist und hier weiterliest, hast du eindeutig und endgültig erkannt, weshalb Vergleichen im Reich Gottes Mist ist. Du bist nun mal keine Hand!

Du Fuss könntest dein ganzes Leben lang versuchen, eine Hand zu sein.

Du Fuss könntest dein ganzes Leben lang versuchen, eine Hand zu sein. Du wirst es nie schaffen. Gott hat deinem Ehepartner, deiner besten Freundin und dem Nachbarn im dritten Stock Gaben anvertraut, die er dir nicht anvertraut hat. Deswegen bist du kein schlechterer Christ. Du musst keine Angst haben, dass du nicht Teil des Leibes Christi wärst. Du bist einfach ein Fuss und keine Hand. Du kannst hervorragend herumspringen, Fussball spielen, tanzen, wandern und hüpfen. Versuch das alles mal mit einer Hand!


Diese Leib-Christi-Verse in 1. Korinther 12 sind das Ende des Vergleichens im Reich Gottes. Vergleichen könnten wir uns nur, wenn wir alle dasselbe Körperteil in genau derselben Grösse und Ausführung wären. Sind wir aber nicht!

Vergleichen könnten wir uns nur, wenn wir alle dasselbe Körperteil wären.

Und das ist auch nicht weiter schlimm. Die Einheit des Leibes Christi definiert sich gerade nicht dadurch, dass alle gleich sind. Sie entsteht durch die Vielfalt der Körperteile, die einander unterstützen und dem Kopf – Christus – gehorchen.


Gleichschaltung ist im Leib Christ nicht nur sinnlos, sie wäre höchst schädlich. Stell dir deinen Lieblingschristen vor, deinen persönlichen Heiligen, dein geistliches Vorbild. Und stell dir nun vor, deine gesamte Gemeinde würde so werden wollen wie er oder sie. Und nun stell dir weiter vor, Gott würde unseren geistlichen Fieberträumen nachkommen, unseren Wunsch erfüllen und – schwupp! – wir alle würden werden wie unser geistlicher Held, unsere geistliche Heldin. Für uns wäre das vielleicht toll – für den Leib Christi wäre es eine Katastrophe! Nichts gegen deinen geistlichen Helden, aber «was wäre das schließlich für ein Körper, wenn alle Teile dieselbe Aufgabe hätten?» (1. Kor 12,19)


Vergleichen führt zu Einheitsbrei. Es ist schlecht für den Leib Christi, darum lass es unbedingt bleiben. Du bist von Gott als Original geschaffen worden und er gibt dir Gaben, die individuell auf dich zugeschnitten sind. Du musst nicht eine möglichst gute Kopie deines geistlichen Helden werden, sondern du sollst wachsen in dem, wozu Gott dich berufen hat. Und natürlich dürfen wir voneinander lernen und einander als Vorbild nehmen. Aber Gott will geistliches Wachstum für dich.


Action Step

Du musst keine Hand sein, wie entlastend! Klingle bei deinem Nachbarn im dritten Stock, gib ihm die Hand und erkläre ihm feierlich, dass du Fuss dich nicht mehr mit ihm vergleichen werdest. Ernsthaft: Überleg dir, mit welcher Person du dich dauernd vergleichst. Bring diese Verhaltensweise vor Gott und benenne sie als das, was sie ist (kleiner Tipp: es ist Sünde). Bitte ihn, dich ganz freizumachen. Und wenn du das nächste Mal einem Mitchristen über den Weg läufst, der gewisse Dinge besser kann als du, dann schlag ihn nicht innerlich tot (liebe Grüsse von Kain), sondern nutze die ultimative Endlaser-Waffe, die Gott dir in die Hand gegeben hat: segne ihn!

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