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Warum Spezialisierung im Reich Gottes gut ist

Autorenbild: DaveDave

«Ihr seid Gottes Bauwerk. Weil Gott mich in seiner Gnade dazu befähigt hat, habe ich als ein kluger und umsichtiger Bauleiter das Fundament gelegt; andere bauen jetzt darauf weiter. Aber jeder soll sich sorgfältig überlegen, wie er die Arbeit fortführt. Das Fundament ist bereits gelegt, und niemand kann je ein anderes legen. Dieses Fundament ist Jesus Christus.» (1. Kor 3,9b–11)



«Ihr seid Gottes Bauwerk»: Diese Verse beziehen sich nicht so sehr auf das persönliche Lebenshaus, sondern auf die Gemeinde. Natürlich hängt das mit deinem Leben zusammen, aber es ist grösser als das: Gottes Bauwerk ist die Gemeinde.


Paulus sieht sich auf dieser Baustelle als Bauleiter, als Fundamentleger. Als Apostel hat er eine grundlegende Aufgabe im eigentlichen Wortsinn. Er legt das Fundament in einer Ortschaft, er gründet eine Gemeinde, und dann zieht er weiter. Andere, wie zum Beispiel Apollos, bauen darauf auf (vgl. V. 6). Paulus war selten länger an einem Ort. Zwei Jahre in Ephesus waren die Ausnahme. Er war spezialisiert aufs Grund-Legen.

Der Allrounder im Reich Gottes ist ein Mythos.

Was auf jeder Baustelle sonnenklar ist, gilt auch fürs Reich Gottes: Spezialisierung ist gut! Der Allrounder im Reich Gottes, der alles kann, ist ein Mythos. Mach lieber das – und nur das – wozu du berufen bist. Paulus hat sich strikt daran gehalten und anderen die Arbeit überlassen, die nicht in seinem Aufgabenbereich lag. Paulus hat sogar darauf geachtet, möglichst wenige Christen zu taufen, weil sein Auftrag darin lag, das Evangelium von Jesus zu verkündigen (vgl. 1 Kor 1,14-17)!

Spezialisierung ist gut!

Welche Aufgabe hast du im Reich Gottes? Und welche 99 Aufgaben hast du nicht? Vielleicht bist du eine Maurerin. Oder ein Bauleiter. Ein Zimmermann, eine Malerin etc. Du darfst dich entspannen: es gibt nämlich so vieles im Reich Gottes, was du nicht machen musst. Ist das nicht herrlich entlastend?


Ich merke immer wieder, dass es Stress auslöst, wenn andere Mitchristen eine Gabe von Gott erhalten haben und diese ausleben. Weil uns das so oft herausfordert und wir meinen, wir müssten ihnen gleich sein. Weil wir uns nicht damit zufrieden geben können, dass Gott uns eine spezifische Gabe verliehen hat – und uns damit ganz viele Gaben vorenthält.


Bist du schon mal im Gottesdienst gesessen und hast überlegt, ob die Pianistin, der Gitarrist, der Prediger im Vergleich zu dir besser oder schlechter singt, spielt, predigt? Oder hast du dich in einem anderen Kontext ausserhalb des Gottesdienstes mit anderen Christen und ihren Gaben verglichen und bist neidisch geworden?


Ich gebe offen zu: Mir passiert das ständig. Immer wieder benötigt es meine klare Entscheidung gegen Neid und für die Vielfalt der Gaben.


Was würde es dem Reich Gottes schaden, wenn andere Menschen besser predigen, singen, Klavier spielen als ich? Was wäre schlimm daran, wenn die jungen Wilden Dinge für Gott tun können, die ich nicht kann? Um so besser wäre es doch für das Reich Gottes!

Was würde es dem Reich Gottes schaden, wenn andere besser predigen als ich?

Gib Neid und Vergleichen in deinem Leben keinen Platz. Es ist ungerechtfertigter Besitzanspruch und damit ein Verstoss gegen das zehnte Gebot (Du sollst nicht begehren...). Es hindert die Vielfalt der Gaben in der Gemeinde, schafft eine Gaben-Monokultur und lässt das Bauwerk Gottes als Bauruine zurück.


Neid und Vergleichen ist wie ein Deckel, der das Reich Gottes hindern will. In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich vertiefen, warum diese beiden Verhaltensweisen im Reich Gottes nicht nur schädlich, sondern völlig sinnbefreit sind.


Den Allrounder im Reich Gottes gibt es nicht. Wenn nicht einmal Paulus sich zutraut, alles auf der Baustelle alleine zu machen, sondern wichtige Aufgaben an seine Mitstreiter abgibt, können wir es uns nicht leisten, Allrounder im Reich Gottes zu beschäftigen. Spezialisierung ist gut!


Action Step

Entspann dich. Atme tief ein und wieder aus (idealerweise durch den Bauchnabel, oder – wenn du wie ich eher banal veranlagt bist – durch die Nase) und sage innerlich:


Ich muss nicht alles können.

Ich muss nicht alles machen.

In seiner Liebe beschenkt mich Gott.

Und in seiner Liebe enthält mir Gott Gaben vor.

Und das ist okay.

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